Geändert am:
12.04.2021
Autor: Dr. Bertil Kluthe

Weitere Schilddrüsenerkrankungen
Struma nodosa - Knotenkropf - Schilddrüsenknoten

Die Diagnostik der Struma nodosa ist die Domäne für den Einsatz der Schilddrüsenszintigraphie. Nachdem sonographisch Knoten festgestellt worden sind, ist es für die weitere Beurteilung erforderlich, das Verhalten der Knoten bei der Aufnahme von Jod (bei der Schilddrüsenszintigraphie wird Technetium eingesetzt) festzustellen. Man unterscheidet nach der Funktion und dem Verhalten im Schilddrüsenszintigramm kalte Knoten und heiße bzw. warme Knoten.

Ein heißer Schilddrüsenknoten besteht aus einer Vielzahl von aktiven Schilddrüsenzellen, die - ohne sich vom Körper steuern zu lassen (also „autonom“) - unaufhaltsam Schilddrüsenhormone produzieren. Man spricht bei einem solitären heißen Knoten daher auch von einer fokalen Autonomie und beim Vorliegen von mehreren heißen Knoten von multifokalen Autonomien.

Solange ein heißer Knoten nicht mehr Schilddrüsenhormone produziert als der Körper benötigt, kann man meist therapeutisch noch (unter regelmäßigen Kontrollen) zuwarten. Man spricht in diesem Fall von einer kompensierten fokalen Autonomie. Sobald die vom Körper nicht mehr zu regulierende (autonome) Schilddrüsenhormonproduktion des oder der Knoten den Bedarf des Körpers übersteigt, muss ggf. eine medikamentöse Behandlung der entstandenen Hyperthyreose mit Thyreostatika erfolgen und eine sorgfältige Planung des weiteren Prozederes (z.B. OP oder Radiojodtherapie zum Ausschalten der Autonomien) vorgenommen werden.

Von einem kalten Knoten spricht man dahingegen beim Vorliegen eines Knoten aus vielen nicht-aktiven Zellen, bei denen es sich sowohl um nicht hormonproduzierende Schilddrüsenzellen als auch (selten) um Zellen aus anderen Körpergeweben handeln kann. Bei einem kalten Knoten schwingt somit auch immer der Verdacht mit, dass es sich auch um maligne (bösartige) Zellen handeln könnte, z.B. um Zellen eines Schilddrüsenkarzinoms oder eines C-Zell-Karzinoms.

Die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise beim Vorliegen eines kalten Knotens berücksichtigt die Befunde der Schilddrüsensonographie, der Szintigraphie und ggf. einer Punktionszytologie (Feinnadelpunktion des Schilddrüsenknotens) und muss in jedem Fall individuell durch den erfahrenen Facharzt getroffen werden. Bei der Festlegung spielen sonographische Kriterien und auch vorliegende Vorbefunde ein große Rolle. Falls ein kalter Knoten schon länger besteht und sich nicht verändert, kann unter sonographischen Kontrollen erst einmal zugewartet werden, bei einem deutlichen Wachstum des Knotens in kurzer Zeit wird man eher die Entscheidung für eine Operation fällen.

Weitere Schilddrüsenerkrankungen
Struma nodosa – Knotenkropf – Schilddrüsenknoten

Die Diagnostik der Struma nodosa ist die Domäne für den Einsatz der Schilddrüsenszintigraphie. Nachdem sonographisch Knoten festgestellt worden sind, ist es für die weitere Beurteilung erforderlich, das Verhalten der Knoten bei der Aufnahme von Jod (bei der Schilddrüsenszintigraphie wird Technetium eingesetzt) festzustellen. Man unterscheidet nach der Funktion und dem Verhalten im Schilddrüsenszintigramm kalte Knoten und heiße bzw. warme Knoten.

Ein heißer Schilddrüsenknoten besteht aus einer Vielzahl von aktiven Schilddrüsenzellen, die – ohne sich vom Körper steuern zu lassen (also „autonom“) – unaufhaltsam Schilddrüsenhormone produzieren. Man spricht bei einem solitären heißen Knoten daher auch von einer fokalen Autonomie und beim Vorliegen von mehreren heißen Knoten von multifokalen Autonomien.

Solange ein heißer Knoten nicht mehr Schilddrüsenhormone produziert als der Körper benötigt, kann man meist therapeutisch noch (unter regelmäßigen Kontrollen) zuwarten. Man spricht in diesem Fall von einer kompensierten fokalen Autonomie. Sobald die vom Körper nicht mehr zu regulierende (autonome) Schilddrüsenhormonproduktion des oder der Knoten den Bedarf des Körpers übersteigt, muss ggf. eine medikamentöse Behandlung der entstandenen Hyperthyreose mit Thyreostatika erfolgen und eine sorgfältige Planung des weiteren Prozederes (z.B. OP oder Radiojodtherapie zum Ausschalten der Autonomien) vorgenommen werden.

Von einem kalten Knoten spricht man dahingegen beim Vorliegen eines Knoten aus vielen nicht-aktiven Zellen, bei denen es sich sowohl um nicht hormonproduzierende Schilddrüsenzellen als auch (selten) um Zellen aus anderen Körpergeweben handeln kann. Bei einem kalten Knoten schwingt somit auch immer der Verdacht mit, dass es sich auch um maligne (bösartige) Zellen handeln könnte, z.B. um Zellen eines Schilddrüsenkarzinoms oder eines C-Zell-Karzinoms.

Die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise beim Vorliegen eines kalten Knotens berücksichtigt die Befunde der Schilddrüsensonographie, der Szintigraphie und ggf. einer Punktionszytologie (Feinnadelpunktion des Schilddrüsenknotens) und muss in jedem Fall individuell durch den erfahrenen Facharzt getroffen werden. Bei der Festlegung spielen sonographische Kriterien und auch vorliegende Vorbefunde ein große Rolle. Falls ein kalter Knoten schon länger besteht und sich nicht verändert, kann unter sonographischen Kontrollen erst einmal zugewartet werden, bei einem deutlichen Wachstum des Knotens in kurzer Zeit wird man eher die Entscheidung für eine Operation fällen.