Geändert am:
12.04.2021
Autor: Dr. Bertil Kluthe

Autoimmunhyperthyreose
Endokrine Orbitopathie

Die Endokrine Orbitopathie ist eine Augenerkrankung, bei der wie bei der Autoimmunhyperthyreose ebenfalls eine Autoimmunreaktion ursächlich ist. Eine Endokrine Orbitopathie kann zeitgleich mit einer Autoimmunhyperthyreose auftreten, kann sich aber zeitlich unabhängig von der Schilddrüsenerkrankung Monate oder Jahre später entwickeln oder aber auch der Autoimmunhyperthyreose vorangehen. Im letzteren Fall ist eine Diagnose meist besonders schwierig.

Bei der Endokrinen Orbitopathie richten sich die Schilddrüsenantikörper gegen spezielle Zellen im Fettgewebe hinter dem Auge und verursachen dort eine chronische Entzündungsreaktion, bei der durch Einlagerung von Wasser und später im Entzündungsprozess auch von Eiweißstoffen eine Schwellung entsteht, durch die die Augen nach vorne gedrückt werden. Auch die Augenmuskeln können durch dieses Prozess in Mitleidenschaft gezogen werden. In der Frühphase der Erkrankung treten eher unspezifische Augensymptome auf.
Die möglichen Symptome sind im Einzelnen:

  • morgendliche Lidschwellung
  • Rötung der Augen oder der Lider
  • Druckgefühl hinter dem Auge
  • vermehrtes Tränen
  • Verschwommensehen
  • Fremdkörpergefühl, Reiben
  • Trockenheitsgefühl
  • Lichtempfindlichkeit
  • glänzende Augen
  • Doppelbilder
  • Hervortreten der Augen nach vorne
  • in der Spätphase Erblindung möglich

Bei Unklarheiten bezüglich der Wertigkeit der Beschwerden oder des Befundes sollte immer eine augenärztliche Vorstellung erfolgen. Der Augenarzt achtet dabei unter anderem auf die folgenden klassischen Zeichen einer emdokrinen Orbitopathie:

  • Retraktion des Oberlides bei Fixation (Kocher-Zeichen)
  • sichtbare Sklera (weiße Augenhaut) oberhalb des Auges (Dalrymple-Zeichen)
  • Zurückbleiben des Oberlides bei Blicksenkung (Graefe-Zeichen)
  • seltener Lidschlag (Stellwag-Zeichen)
  • Konvergenzstörungen (Möbius-Zeichen)

Der Augenarzt entscheidet auch zusammen mit dem Endokrinologen über die Behandlung einer Endokrinen Orbitopathie. Je nach Stadium und Dynamik der Erkrankung finden die folgenden Maßnahmen Anwendung:

  1. Benetzende Augentropfen am Tage, Gelhaltige Augentropfen zur Nacht
  2. bei Zunahme der Symptomatik als Ausdruck der aktiven Entzündung und Einschränkung der Beweglichkeit der Augenmuskeln oder neu auftretenden Doppelbildern Durchführen einer Cortisonstoßtherapie
  3. Retrobulbärradiatio (Bestrahlung des Fett- und Bindegewebes hinter dem Auge zum Eindämmen der Entzündung
  4. Dekompressions-Operation (Teilentfernung des Fett- und Bindegewebes hinter dem Auge)
  5. ggf. zusätzlich Lid-OPs und Schiel-OPs je nach Ausprägung der Befunde

Eine gute und stabile Einstellung der Schilddrüsenfunktion unter der thyreostatischen Therapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung oder zur Vermeidung einer Progression (Verschlechterung) einer endokrinen Orbitopathie. Daher ist auch eine enge Abstimmung zwischen behandelndem Endokrinologen und betreuenden Augenarzt erforderlich. Als gesicherte Risikofaktoren für einen schweren Verlauf der Endokrinen Orbitopathie sind bekannt:

  • schlechte Einstellung er Schilddrüsenfunktion
  • hohe TRAK-Antikörperwerte
  • Nikotinkonsum (Rauchen)

Autoimmunhyperthyreose
Endokrine Orbitopathie

Die Endokrine Orbitopathie ist eine Augenerkrankung, bei der wie bei der Autoimmunhyperthyreose ebenfalls eine Autoimmunreaktion ursächlich ist. Eine Endokrine Orbitopathie kann zeitgleich mit einer Autoimmunhyperthyreose auftreten, kann sich aber zeitlich unabhängig von der Schilddrüsenerkrankung Monate oder Jahre später entwickeln oder aber auch der Autoimmunhyperthyreose vorangehen. Im letzteren Fall ist eine Diagnose meist besonders schwierig.

Bei der Endokrinen Orbitopathie richten sich die Schilddrüsenantikörper gegen spezielle Zellen im Fettgewebe hinter dem Auge und verursachen dort eine chronische Entzündungsreaktion, bei der durch Einlagerung von Wasser und später im Entzündungsprozess auch von Eiweißstoffen eine Schwellung entsteht, durch die die Augen nach vorne gedrückt werden. Auch die Augenmuskeln können durch dieses Prozess in Mitleidenschaft gezogen werden. In der Frühphase der Erkrankung treten eher unspezifische Augensymptome auf.
Die möglichen Symptome sind im Einzelnen:

morgendliche Lidschwellung
Rötung der Augen oder der Lider
Druckgefühl hinter dem Auge
vermehrtes Tränen
Verschwommensehen
Fremdkörpergefühl, Reiben
Trockenheitsgefühl
Lichtempfindlichkeit
glänzende Augen
Doppelbilder
Hervortreten der Augen nach vorne
in der Spätphase Erblindung möglich

Bei Unklarheiten bezüglich der Wertigkeit der Beschwerden oder des Befundes sollte immer eine augenärztliche Vorstellung erfolgen. Der Augenarzt achtet dabei unter anderem auf die folgenden klassischen Zeichen einer emdokrinen Orbitopathie:

Retraktion des Oberlides bei Fixation (Kocher-Zeichen)
sichtbare Sklera (weiße Augenhaut) oberhalb des Auges (Dalrymple-Zeichen)
Zurückbleiben des Oberlides bei Blicksenkung (Graefe-Zeichen)
seltener Lidschlag (Stellwag-Zeichen)
Konvergenzstörungen (Möbius-Zeichen)

Der Augenarzt entscheidet auch zusammen mit dem Endokrinologen über die Behandlung einer Endokrinen Orbitopathie. Je nach Stadium und Dynamik der Erkrankung finden die folgenden Maßnahmen Anwendung:

Benetzende Augentropfen am Tage, Gelhaltige Augentropfen zur Nacht
bei Zunahme der Symptomatik als Ausdruck der aktiven Entzündung und Einschränkung der Beweglichkeit der Augenmuskeln oder neu auftretenden Doppelbildern Durchführen einer Cortisonstoßtherapie
Retrobulbärradiatio (Bestrahlung des Fett- und Bindegewebes hinter dem Auge zum Eindämmen der Entzündung
Dekompressions-Operation (Teilentfernung des Fett- und Bindegewebes hinter dem Auge)
ggf. zusätzlich Lid-OPs und Schiel-OPs je nach Ausprägung der Befunde

Eine gute und stabile Einstellung der Schilddrüsenfunktion unter der thyreostatischen Therapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung oder zur Vermeidung einer Progression (Verschlechterung) einer endokrinen Orbitopathie. Daher ist auch eine enge Abstimmung zwischen behandelndem Endokrinologen und betreuenden Augenarzt erforderlich. Als gesicherte Risikofaktoren für einen schweren Verlauf der Endokrinen Orbitopathie sind bekannt:

schlechte Einstellung er Schilddrüsenfunktion
hohe TRAK-Antikörperwerte
Nikotinkonsum (Rauchen)