Geändert am:
12.04.2021
Autor: Dr. Bertil Kluthe

Autoimmunhyperthyreose
Therapie der Autoimmunhyperthyreose

Die Therapie der Autoimmunhyperthyreose besteht zunächst darin, die vermehrte Produktion von Schilddrüsenhormonen durch die Gabe von Medikamenten, sogenannten Thyreostatika, zu bremsen.

Dafür stehen 3 verschiedene Medikamentengruppen zur Verfügung:

  1. Carbimazol oder Thiamazol (Carbimazol wird im menschlichen Körper in Thiamazol umgewandelt), diese hemmen die Produktion der Schilddrüsenhormone und sind die am häufigsten eingesetzten Thyreostatika.
  2. Propylthiouracil hemmt ebenfalls die Produktion von Schilddrüsenhormonen und wird gerne als Reservepräparat bei Unverträglichkeit von Carbimazol/Thiamazol oder auch in Schwangerschaft und Stillzeit eingesetzt
  3. Perchlorat, es hemmt die Aufnahme des für die Produktion der Schilddrüsenhormone erforderlichen Jods in die Schilddrüse.

Unter der Einnahme von Thyreostatika können verschiedene Nebenwirkungen auftreten, unter anderem Blutbildveränderung oder Erhöhung der Leberwerte, daher ist unter der Einnahme alle 4-8 Wochen eine Laborkontrolle erforderlich (Blutbild, Differentialblutbild, Leberwerte und Schilddrüsenwerte). Bei Nebenwirkungen oder Unverträglichkeit eines Präparates kann auf eines der anderen Thyreostatika übergegangen werden.

Die thyreostatische Therapie wird über einen längeren Zeitraum, meist ein Jahr lang, durchgeführt, um den autoimmunologischen Prozess zum Abklingen zu bringen. Je nach Ausgangsbefund kann mit einer Remissionsrate der Erkrankung von 50-90 % gerechnet werden, das heißt, dass die Erkrankung zum Stillstand kommt. Positive Indikatoren für eine anhaltende Remission sind eine normal große, nicht knotige Schilddrüse oder rasch abklingende sonographische Entzündungszeichen im Verlauf der Kontrollen während des Jahres unter thyreostatischer Behandlung.

Falls es zu einem Rezidiv der Erkrankung kommt, wird man auf der Grundlage der Gesamtbefunde abwägen, ob ein erneuter konservativer Versuch mit einer medikamentösen Behandlung unternommen wird oder ob eine definitive Therapie in Form einer Radiojodtherapie oder einer Operation zum endgültigen Ausschalten der Autoimmunhyperthyreose zu bevorzugen ist. Bei manchen Konstellationen wird auch eine frühe Radiojodtherapie statt einer initialen thyreostatischen Therapie diskutiert. Die Entscheidung über die Vorgehensweise muss daher mit dem behandelnden Facharzt unter Bewertung aller vorliegenden Befunde individuell für jeden Patienten getroffen werden.

Autoimmunhyperthyreose
Therapie der Autoimmunhyperthyreose

Die Therapie der Autoimmunhyperthyreose besteht zunächst darin, die vermehrte Produktion von Schilddrüsenhormonen durch die Gabe von Medikamenten, sogenannten Thyreostatika, zu bremsen.

Dafür stehen 3 verschiedene Medikamentengruppen zur Verfügung:

Carbimazol oder Thiamazol (Carbimazol wird im menschlichen Körper in Thiamazol umgewandelt), diese hemmen die Produktion der Schilddrüsenhormone und sind die am häufigsten eingesetzten Thyreostatika.
Propylthiouracil hemmt ebenfalls die Produktion von Schilddrüsenhormonen und wird gerne als Reservepräparat bei Unverträglichkeit von Carbimazol/Thiamazol oder auch in Schwangerschaft und Stillzeit eingesetzt
Perchlorat, es hemmt die Aufnahme des für die Produktion der Schilddrüsenhormone erforderlichen Jods in die Schilddrüse.

Unter der Einnahme von Thyreostatika können verschiedene Nebenwirkungen auftreten, unter anderem Blutbildveränderung oder Erhöhung der Leberwerte, daher ist unter der Einnahme alle 4-8 Wochen eine Laborkontrolle erforderlich (Blutbild, Differentialblutbild, Leberwerte und Schilddrüsenwerte). Bei Nebenwirkungen oder Unverträglichkeit eines Präparates kann auf eines der anderen Thyreostatika übergegangen werden.

Die thyreostatische Therapie wird über einen längeren Zeitraum, meist ein Jahr lang, durchgeführt, um den autoimmunologischen Prozess zum Abklingen zu bringen. Je nach Ausgangsbefund kann mit einer Remissionsrate der Erkrankung von 50-90 % gerechnet werden, das heißt, dass die Erkrankung zum Stillstand kommt. Positive Indikatoren für eine anhaltende Remission sind eine normal große, nicht knotige Schilddrüse oder rasch abklingende sonographische Entzündungszeichen im Verlauf der Kontrollen während des Jahres unter thyreostatischer Behandlung.

Falls es zu einem Rezidiv der Erkrankung kommt, wird man auf der Grundlage der Gesamtbefunde abwägen, ob ein erneuter konservativer Versuch mit einer medikamentösen Behandlung unternommen wird oder ob eine definitive Therapie in Form einer Radiojodtherapie oder einer Operation zum endgültigen Ausschalten der Autoimmunhyperthyreose zu bevorzugen ist. Bei manchen Konstellationen wird auch eine frühe Radiojodtherapie statt einer initialen thyreostatischen Therapie diskutiert. Die Entscheidung über die Vorgehensweise muss daher mit dem behandelnden Facharzt unter Bewertung aller vorliegenden Befunde individuell für jeden Patienten getroffen werden.