Geändert am:
12.04.2021
Autor: Dr. Bertil Kluthe

Autoimmunthyreoiditis Hashimoto
Weitere Autoimmunerkrankungen im Zusammenhang mit einer Hashimoto-Thyreoiditis

Wenn sich bei einem Menschen eine Autoimmunthyreoiditis Hashimoto entwickelt hat, besteht auch ein höheres Risiko für andere Autoimmunerkrankungen. Dazu gehören:

Vitiligo (Weißfleckenkrankheit)
Bei der Vitiligo richten sich die Autoantikörper gegen die Zellen, die für die Pigmentproduktion in der Haut verantwortlich sind. Es entstehen so zunächst kleine, später größere Flecken und konfluierende Flächen auf der Haut, die nicht mehr pigmentiert sind und sich dadurch weiß bzw. hell gegenüber der umgebenden Haut abzeichnen.

Merke: Jeder Patient mit einer Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) sollte in regelmäßigen Abständen (z.B. alle 1-2 Jahre) seinen TSH-Wert bestimmen lassen, um eine Unterfunktion der Schilddrüse auszuschließen.

Perniziöse Anämie (Megaloblastäre Anämie bei Vitamin B12-Mangel) In den Belegzellen der Magenschleimhaut wird ein Eiweißstoff gebildet, der dem Körper dabei hilft, Vitamin B12 aus der Nahrung aufzunehmen. Spezifische Antikörper können dazu führen, dass die Belegzellen angegriffen und zerstört werden und es durch das Fehlen dieses Eiweißstoffes zu einer geringeren Aufnahme von Vitamin B12 in den Körper kommt. Die Folge davon sind Störungen der Blutbildung, die oft erst spät erkannt werden, und Schäden im Nervensystem, die teilweise nicht mehr umkehrbar sind.

Merke: Bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen sollte daher regelmäßig (z.B. alle 1-2 Jahre) das Blutbild (mit Fokus auf Hb-Wert, MCV und MCH) kontrolliert werden.

Morbus Addison (Nebenniereninsuffizienz)
Beim Vorliegen einer Autoimmunerkrankung ist auch das Risiko für die Entwicklung einer Nebenniereninsuffizienz (Morbus Addison) um das 3- bis 5-fache gesteigert. Auch bei dieser Erkrankung kommt es durch einen autoimmunologischen Prozess zu einer irreversiblen Zerstörung von wichtigen Zellen, in diesem Fall der Cortisol-bildenden Zellen im Organismus. Dadurch ist der Körper nicht mehr in der Lage, das für ihn lebenswichtige Hormon Cortisol sowie andere verwandte Hormone in ausreichender Menge zu bilden.

Merke: Beim Vorliegen einer Autoimmunerkrankung sollte immer auch auf klinische Anzeichen eines Cortisolmangels (Schwäche, Leistungseinbruch, Gewichtsverlust, Braunfärbung der Haut) oder auf indirekte Krankehitsinweise wie Auffälligkeiten im Routinelabor (z.B. Hyperkaliämie, Hyponatriämie) geachtet werden.

Diabetes mellitus Typ 1
Auch der jugendliche Diabetes (Typ 1-Diabetes) ist eine Autoimmunerkrankung. Die Antikörper richten sich bei dieser Erkrankung gegen die ß-Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die für die Produktion von Insulin zuständig sind. Der sukzessive Zerstörungsprozess an diesen Zellen führt dazu, dass nach etwa einem Jahr die Eigenproduktion an Insulin komplett zum Erliegen kommt und der Patient dann ausschließlich auf extern zugeführtes Insulin angewiesen ist.


Textmaterialien
Die Autoimmunthyreoiditis hashimoto kann:

Thyreoperoxidase-Antikörper (TPO-AK, auch Mikrosomale Antikörper, MAK) sind gegen die Thyreoperoxidase gerichtete Antikörper, deren Serumspiegel bei verschiedenen Autoimmunthyreopathien erhöht sein kann.

Die Thyreoperoxidase spielt eine wichtige Rolle in der Synthese der Schilddrüsenhormone. Das Enzym ist in der apikalen Zellmembran der Schilddrüsenzelle gelegen, das heißt auf der Seite der Zelle, die dem Schilddrüsenfollikel zugewandt ist. Die bei Autoimmunthyreopathien nachweisbaren Antikörper sind gegen den extrazellulären Anteil der Thyreoperoxidase gerichtet. Es ist nicht geklärt, wie die Thyreoperoxidase die apikale Zellseite beziehungsweise den Inhalt des Schilddrüsenfollikels verlässt und somit für das Immunsystem erreichbar wird.

Autoimmunthyreoiditis Hashimoto
Weitere Autoimmunerkrankungen im Zusammenhang mit einer Hashimoto-Thyreoiditis

Wenn sich bei einem Menschen eine Autoimmunthyreoiditis Hashimoto entwickelt hat, besteht auch ein höheres Risiko für andere Autoimmunerkrankungen. Dazu gehören:

Vitiligo (Weißfleckenkrankheit)
Bei der Vitiligo richten sich die Autoantikörper gegen die Zellen, die für die Pigmentproduktion in der Haut verantwortlich sind. Es entstehen so zunächst kleine, später größere Flecken und konfluierende Flächen auf der Haut, die nicht mehr pigmentiert sind und sich dadurch weiß bzw. hell gegenüber der umgebenden Haut abzeichnen.
Merke: Jeder Patient mit einer Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) sollte in regelmäßigen Abständen (z.B. alle 1-2 Jahre) seinen TSH-Wert bestimmen lassen, um eine Unterfunktion der Schilddrüse auszuschließen.

Perniziöse Anämie (Megaloblastäre Anämie bei Vitamin B12-Mangel) In den Belegzellen der Magenschleimhaut wird ein Eiweißstoff gebildet, der dem Körper dabei hilft, Vitamin B12 aus der Nahrung aufzunehmen. Spezifische Antikörper können dazu führen, dass die Belegzellen angegriffen und zerstört werden und es durch das Fehlen dieses Eiweißstoffes zu einer geringeren Aufnahme von Vitamin B12 in den Körper kommt. Die Folge davon sind Störungen der Blutbildung, die oft erst spät erkannt werden, und Schäden im Nervensystem, die teilweise nicht mehr umkehrbar sind.
Merke: Bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen sollte daher regelmäßig (z.B. alle 1-2 Jahre) das Blutbild (mit Fokus auf Hb-Wert, MCV und MCH) kontrolliert werden.

Morbus Addison (Nebenniereninsuffizienz)
Beim Vorliegen einer Autoimmunerkrankung ist auch das Risiko für die Entwicklung einer Nebenniereninsuffizienz (Morbus Addison) um das 3- bis 5-fache gesteigert. Auch bei dieser Erkrankung kommt es durch einen autoimmunologischen Prozess zu einer irreversiblen Zerstörung von wichtigen Zellen, in diesem Fall der Cortisol-bildenden Zellen im Organismus. Dadurch ist der Körper nicht mehr in der Lage, das für ihn lebenswichtige Hormon Cortisol sowie andere verwandte Hormone in ausreichender Menge zu bilden.
Merke: Beim Vorliegen einer Autoimmunerkrankung sollte immer auch auf klinische Anzeichen eines Cortisolmangels (Schwäche, Leistungseinbruch, Gewichtsverlust, Braunfärbung der Haut) oder auf indirekte Krankehitsinweise wie Auffälligkeiten im Routinelabor (z.B. Hyperkaliämie, Hyponatriämie) geachtet werden.

Diabetes mellitus Typ 1
Auch der jugendliche Diabetes (Typ 1-Diabetes) ist eine Autoimmunerkrankung. Die Antikörper richten sich bei dieser Erkrankung gegen die ß-Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die für die Produktion von Insulin zuständig sind. Der sukzessive Zerstörungsprozess an diesen Zellen führt dazu, dass nach etwa einem Jahr die Eigenproduktion an Insulin komplett zum Erliegen kommt und der Patient dann ausschließlich auf extern zugeführtes Insulin angewiesen ist.

Textmaterialien
Die Autoimmunthyreoiditis hashimoto kann:

Thyreoperoxidase-Antikörper (TPO-AK, auch Mikrosomale Antikörper, MAK) sind gegen die Thyreoperoxidase gerichtete Antikörper, deren Serumspiegel bei verschiedenen Autoimmunthyreopathien erhöht sein kann.

Die Thyreoperoxidase spielt eine wichtige Rolle in der Synthese der Schilddrüsenhormone. Das Enzym ist in der apikalen Zellmembran der Schilddrüsenzelle gelegen, das heißt auf der Seite der Zelle, die dem Schilddrüsenfollikel zugewandt ist. Die bei Autoimmunthyreopathien nachweisbaren Antikörper sind gegen den extrazellulären Anteil der Thyreoperoxidase gerichtet. Es ist nicht geklärt, wie die Thyreoperoxidase die apikale Zellseite beziehungsweise den Inhalt des Schilddrüsenfollikels verlässt und somit für das Immunsystem erreichbar wird.